Warum können Event Tools überhaupt kostenlos sein?
Milton Friedmans berühmtes Zitat bringt es auf den Punkt: “There ain’t no such thing as a free lunch.” Auch kostenlose Event Tools müssen finanziert werden – und das geschieht nicht selten über indirekte Einnahmequellen:
- Freemium-Modell: Die Grundfunktionen sind kostenfrei, für Erweiterungen oder höhere Nutzungslimits fallen Gebühren an. Der kostenlose Einstieg soll den Bedarf wecken und Nutzende an das Tool binden.
- Datenbasierte Geschäftsmodelle: Manche Anbieter finanzieren sich über das Sammeln und Auswerten von Nutzerdaten. Diese können zu Werbezwecken oder für Drittanbieter verwendet werden – oft ohne volle Transparenz.
- Werbung und Drittinhalte: Gratis-Tools blenden in kostenlosen Versionen Werbung ein oder erlauben Drittanbietern, eigene Inhalte zu platzieren – was die Event-Erfahrung stören kann.
Gerade im professionellen Umfeld, wo Datenschutz, Zuverlässigkeit und Markenimage zählen, können solche Modelle zum Problem werden.
Beispiele für kostenlose Event Tools
Hier einige bekannte Tools, die kostenlos genutzt werden können – zumindest in der Basisversion:
- Eventbrite – Ticketing und Teilnehmerregistrierung für kleinere, öffentliche Events ohne Anspruch an Individualisierung.
- Slido – Interaktive Q&A, Live-Umfragen und Quizfunktionen, häufig in Webinaren oder Konferenzen genutzt.
- Walls.io – Social Media Walls zur Anzeige von Live-Posts während des Events.
Diese Tools können für kleine, nicht-kritische Events ausreichen – sind aber für komplexe oder datensensible Veranstaltungen mit Vorsicht zu genießen.
Vorteile kostenloser Event Tools
Natürlich haben auch kostenlose Event-Lösungen ihre Berechtigung. Sie zeichnen sich durch folgende Vorteile aus:
- Schnelle Einsatzbereitschaft: Sofortige Nutzung ohne Implementierungsprojekt.
- Kosteneffizienz: Keine direkten Lizenzkosten bei Basisfunktionen.
- Benutzerfreundlich: Oft intuitiv bedienbar ohne Schulung.
- Online-Support: Hilfeseiten und FAQs meist vorhanden, jedoch ohne persönlichen Support.
Nachteile und Risiken im Überblick
Trotz der Vorteile sollten die nachfolgenden potenziellen Nachteile und Risiken genau abgewogen werden.
- Unklare Datenschutzbestimmungen
Prüfe genau, was mit den persönlichen Daten deines Events geschieht, wo und wie diese verarbeitet werden - sowie die Mögliche Weitergabe an Dritte. Es besteht die Gefahr der Weitergabe oder Nutzung personenbezogener Daten durch Dritte.
- Begrenzte Funktionen
Kostenlose Event-Lösungen beschränken sich oftmals auf wenige Anwendungszwecke und können daher für deine individuelle Veranstaltung oftmals nicht entsprechend angepasst werden. Dies führt dazu, dass die gewünschte Automatisierung und Zeiteinsparung nicht im gewünschten Umfang erzielt werden kann.
- Unerwartete Kosten
Es kann passieren, dass du während der Nutzung auf kostenpflichtige Funktionen stösst. Das kann insbesondere dann ärgerlich sein, wenn dein Eventprozess bereits gestartet ist und es insofern keinen Weg mehr zurück gibt.
- Keine vertraglichen Garantien
Die Vertragsbeziehung erfolgt durch die Akzeptanz der Nutzungskriterien. Es gibt daher kaum Möglichkeiten den Service für den eigenen Event zu garantieren. Das können mindere "Service-Level-Agreements", schlechte Performance bei hohem Ansturm oder mangelnde Datenaufbewahrung sein.
- Kein dedizierter Support
Bei Problemen ist man auf sich allein gestellt. Online FAQ können bei Problemen mit der Anwendung weiterhelfen, bei zeitkritischen Live Events jedoch an ihre Grenzen stossen. Im hektischen Event-Geschäft kann das zu unangenehmen Situationen führen.
- Rechtliche Unsicherheiten
Event-Lösungen die ihren Serverstandort nicht im EU-Raum haben, können erhöhte Risiken und fehlende DSGVO-Konformität aufweisen. Das kann zu rechtlichen Konsequenzen führen.
Worauf sollte man bei kostenlosen Event Tools achten?
Wer trotzdem auf den Einsatz eines kostenlosen Tools nicht verzichten möchte, sollten mindestens darauf achten, dass folgende Sicherheitsstandards erfüllt sind:
Zugangsmanagement: Rollenbasierte Rechtevergabe, Passwortschutz.
Datenverschlüsselung: HTTPS/SSL für sämtliche Datenübertragungen.
Datenspeicherung mit Sicherheitsstandards: Serverstandort idealerweise in der EU oder Schweiz, DSGVO-konform.
Einwilligungsmanagement: Aktive Zustimmung zur Datenverarbeitung durch die Teilnehmenden.
Datenlöschung und Portabilität: Teilnehmende können ihre Daten löschen oder exportieren.
Regelmäßige Updates: Sicherheitslücken müssen zeitnah geschlossen werden.
Transparente Datenschutzrichtlinien: Inkl. Möglichkeit zur Einbindung eigener Erklärungen.
Wann lohnt sich ein professionelles Event Tool?
Kostenlose Tools sind gut, um erste Versuche zu machen oder kleine Events zu testen. Wer jedoch regelmäßig oder im Unternehmenskontext Events durchführt, sollte auf eine professionelle, lizenzierte Lösung setzen. Diese bieten:
- Datensicherheit auf Enterprise-Niveau
- Persönlichen Support und Beratung
- Markenkonforme Gestaltungsmöglichkeiten
- Integration in bestehende Systeme (SSO, CRM, Payment etc.)
- Vertraglich geregelte Verfügbarkeit und Service-Levels
Fazit: Kostenlose Tools nur bedingt geeignet!
Kostenlose Event Tools können eine gute Testumgebung für erste Erfahrungen mit digitalem Event Management sein. Doch je höher die Anforderungen – sei es in Bezug auf Datenschutz, Individualisierung, Verfügbarkeit oder Markenimage – desto wichtiger ist ein professionelles Setup.
Ein kostenloses Tool spart kurzfristig Geld, kann aber langfristig teuer werden: durch verlorene Daten, verärgerte Teilnehmende oder rechtliche Konsequenzen. Wer Events professionell umsetzen möchte, sollte die Risiken kennen – und bewusst entscheiden.
Tipp: Wer unsicher ist, ob ein professionelles Event Tool wie Oniva das Richtige ist, kann mit einem kostenlosen Testkonto starten – und ohne Risiko herausfinden, ob sich die Möglichkeiten für die eigene Veranstaltung eignen.